Ein Kommentar von Stephan Ifkovits, Head of Marketing & Communications bei »OBSERVER«, über die Folgen von Einsatz und Nutzung Künstlicher Intelligenz für die PR.
KI sei das Ende der meisten PR Agenturen, hörte man in den letzten Monaten und Jahren immer wieder. Auf dem Kommunikationskongress 2025 in Wien behauptete ein Meinungsforscher noch nie so viele zukünftige Arbeitslose in einem Raum gesehen zu haben – er sollte sich irren.
Die Panikmache um den Verlust etlicher Arbeitsplätze in der Kommunikationsbranche stellte sich als Luftblase heraus; denn die neuesten Anforderungen an die Kommunikator:innen des Landes waren wohl noch nie so herausfordernd und vielschichtig und deren Arbeit noch nie so wichtig und gefragt.
Eine Frage der Kompetenz
Der effiziente Umgang mit den neuesten Möglichkeiten künstlicher Intelligenz bedarf der Kompetenzen von Kommunikator:innen, die sowohl strategisch und ganzheitlich als auch zukunftsorientiert und neu denken können. Alleine wie sich die Kriterien für die Sichtbarkeit im Netz durch den Einsatz künstlicher Intelligenz geändert haben, sind atemberaubend und erfordern eine Neu-Ausrichtung kommunikativer Impulse. Vor allem aber verlangen sie keine Aufhebung von Kommunikationsarbeit, sondern vielmehr eine weitere Intensivierung dieser Leistungen.
Suchmaschinen-Optimierendes Arbeiten reicht jetzt nicht mehr aus, sondern wurde – gefühlt von heute auf morgen – durch eine weitere, grenzenlose Ebene erweitert. SEO ist nicht tot und bleibt weiter mit seinen Maßnahmen eine relevante Säule für die Sichtbarkeit von Marken im Netz; doch seine Erweiterung auf KI-Ebene, genannt GEO, verlangt jetzt wesentlich mehr Tätigkeiten von Kommunikator:innen und PR Agenturen, um die Marken ihres Interesses im Spiel der Präsenz zu halten.
All die mediale Arbeit für klassische Kennzahlen wie Aktualität und Relevanz des Contents, Reputation und Autorität der Marke durch Positionierung in reichweitenstarken Medien, Studien und Interviews erfordert nun eine intensivere und vor allem offensivere Vorgehensweise. Es bedarf jetzt noch mehr Treffsicherheit und Multi-Channel-Agilität, um in immer komprimierteren Antworten wie den KI-Overviews aufzuscheinen.
Auch die daraus resultierende zero-click-Entwicklung – das Sterben des organischen Traffic – führt zur Notwendigkeit, offpage zu denken und noch mehr nach außen zu kommunizieren; und wer sollte dafür besser geeignet sein als professionelle Kommunikator:innen und PR-Agenturen?